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5 verblüffende Fakten über… Luftpolsterfolie

In unserer Serie „Verblüffende Fakten“ berichten wir Kurioses, Erstaunliches und Wissenswertes über Verpackungsmaterial. In dieser Ausgabe widmen wir uns der Luftpolsterfolie – von der Sinnsuche bis zum virtuellen Knallkonzert.

1. Erfolg durch Misserfolg

Die Entdeckung der Luftpolsterfolie kann als wahrlicher Zufallsfund bezeichnet werden. Ihre Entdecker, die beiden New Yorker Ingenieure Alfred Fielding und Marc Chavannes, waren 1957 eigentlich auf der Suche nach einer neuartigen Tapete auf Kunststoffbasis. Diese sollte leicht abwaschbar und insbesondere einfacher anzubringen sein als die herkömmliche Papiertapete. Erste Versuche sahen das Verkleben von Duschvorhängen vor. Die hierbei entstehenden Luftblasen zwischen den Kunststofflagen inspirierten die beiden Amerikaner schließlich zu einer Tapete in Weltraumoptik. Bewusst fügten sie dem Kunststoff nun kleine Luftblasen hinzu, um eine möglichst kosmische Optik zu erzielen. Doch entgegen ihrer Erwartungen fand die futuristisch anmutende Tapete bei der Kundschaft wenig Beachtung.

Auf der Suche nach alternativen Einsatzmöglichkeiten versuchten sie ihre Tapete als Isoliermaterial für Gewächshäuser anzupreisen. Doch obwohl die zweilagige Folie für diesen Zweck durchaus taugte, konnte sich auch diese Idee nicht auf dem Markt behaupten. Erst später kam ihnen der Gedanke, ihre Erfindung als Transportschutz einzusetzen. Tatsächlich eignete sich die leichte und robuste Plastiktapete ideal zum Verpacken empfindlicher Waren und Gegenstände. Nach kleinen Anpassungsarbeiten meldeten Fielding und Chavannes ihre Entwicklung schließlich am 27. November 1959 als „Bubble Wrap“ (englisch für Luftpolsterfolie) beim US-Patentamt an und verdienten mit ihrer Idee Millionen. Luftpolsterfolie ist somit ein hervorragendes Beispiel für Erfolg durch Misserfolg.

2. Wie die Luft in die Blasen kommt

Luftpolsterfolie besteht aus mindestens zwei Kunststoffbahnen. Diese werden über Heizwalzen gezogen und bis nahe an ihren Schmelzpunkt (ca. 200 °C) erhitzt. Die Folien werden hierdurch äußerst formbar und lassen sich später leicht miteinander verkleben. Anschließend läuft eine der beiden Bahnen über eine Formwalze, den sogenannten Noppenzylinder. Dieser ist mit runden Aussparungen versehen – Negativformen der späteren Noppen. Mittels Vakuum wird die weiche Folie an die Walze gesaugt und in die Lochformen gezogen. Die hierbei entstehende Noppenschicht wird gleichzeitig mit der zweiten Bahn – der Deckfolie – verklebt und so die luftgefüllten Noppen verschlossen. Bei dreilagigen Luftpolsterfolien wird die Noppenschicht für mehr Stabilität mit einer zusätzlichen Folie kaschiert.

3. Ehrentag der Luftpolsterfolie

Luftpolsterfolie zählt zu den wohl populärsten Verpackungsmaterialien überhaupt. In den USA ist die Faszination besonders groß: Seit 2001 wird dort jährlich am letzten Montag des Januars der „Bubble Wrap Appreciation Day“ – der „Ehrentag der Luftpolsterfolie“ – begangen, welcher regelmäßig Anlass für immer neue Weltrekordversuche ist. Den Grundstein für diesen kuriosen Feiertag legte der Radiosender Spirit 95 aus Bloomington, Indiana, welcher 2001 erstmals eine „Bubblypiad“ veranstaltete. Hier wurde um die Wette zerplatzt, Skulpturen gebastelt, ein Fashion Contest abgehalten und schließlich die Idee für den „Bubble Wrap Appreciation Day“ geboren.

4. Künstlerisches Potenzial

Dank ihrer funktionalen Schönheit ist Luftpolsterfolie seit 2004 als Design-Exponat (Kategorie „Humble Masterpiece“, zu Deutsch bescheidenes Kunstwerk) im New Yorker Museum of Modern Art vertreten. Überhaupt besitzt Luftpolsterfolie ihren ganz eigenen künstlerischen Reiz, der sich in besonders ausgefallenen Werken äußert – so etwa der Malerei per Injektion. Die Noppen der Folie werden hierbei mit Farbe befüllt und dienen quasi als Pixel großformatiger Bilder. Anschließend wird die Luftpolsterfolie auf eine Holzplatte gespannt und zum Platzen gebracht. Auf dem Holz entsteht hierbei ein neuartiges, abgeleitetes Bild. Diese Zweitbilder werden „Impressions“ genannt – Impressionen ihrer Ursprungswerke.

5. Virtuelles Knallkonzert

Ob als meditativer Zeitvertreib oder zum bloßen Stressabbau – gerade in die Hand genommen, juckt es Jung wie Alt in den Fingern, die luftgefüllten Bläschen zum Platzen zu bringen. Die Begeisterung über das charakteristische „Ploppen“ reicht soweit, dass der Luftpolsterfolie im Internet unzählige Fansites gewidmet werden. Hier können virtuelle Luftpolsterfolien per Mausklick zum Platzen gebracht werden. Selbst für Spielekonsolen ist Luftpolsterfolie längst erhältlich.

Neugierig geworden? Dann lassen Sie es hier doch einmal so richtig knallen. Wir wünschen viel Spaß!


Ansprechpartner:in Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

Janina Ohrtmann
Unternehmenskommunikation
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