Was Sie schon immer über bedruckte Klebebänder wissen wollten
Bedruckte Klebebänder kombinieren Verschlussleistung und Werbewirkung auf perfekte Art und Weise. Die individuelle Gestaltung gemäß Corporate Design erzeugt hohen Wiedererkennungswert und verhilft Unternehmen zu mehr Aufmerksamkeit. Doch bedruckte Klebebänder dienen nicht nur dem Blickfang – unbefugter Zugriff wird schneller erkennbar und Diebstählen effektiv vorgebeugt. Auch Sie möchten Ihr Klebeband mittels Firmenlogo, Fotoprint etc. individualisieren? Wir verraten Ihnen, was Sie über bedruckte Klebebänder wissen sollten.
Bedrucktes Klebeband ist nicht gleich bedrucktes Klebeband – je nach Klebebandtyp, Druckmotiv und qualitativem Anspruch werden unterschiedlichste Drucktechniken angewandt. In unserem Überblick stellen wir die verschiedenen Druckverfahren samt ihrer jeweiligen Vor- und Nachteile vor.
Positiv- oder Negativdruck?
Bereits das Druckmotiv entscheidet darüber, ob der Farbauftrag im Positiv- oder Negativdruck erfolgen sollte. Bei einem Positivdruck wird lediglich das Druckmotiv (Logo, Schriftzug etc.) farbig aufgetragen. Hierfür wird ein Klischee (Druckmatte) mit erhabenem Motiv als Druckform erstellt. Es erfolgt kein vollflächiger Druck, das Klebeband behält also seine ursprüngliche Farbe bei. Diese Technik eignet sich ideal für farbige Logodrucke auf weißen Bändern. Ganz anders der Negativdruck: Hier wird das Klebeband vollflächig bedruckt, das eigentliche Motiv allerdings ausgespart. Das Ergebnis ist ein Motiv in Bandfarbe mit farbigem Umfeld.
Negativdruck: Klischee vs. Sleeve
Auch der Negativdruck kann mit einem Klischee erfolgen. Anders als bei einem Positivdruck wird das Motiv hier aus der Druckform ausgestanzt, sodass auf dieser Fläche kein Farbauftrag erfolgt. Nachteil des Klischeedrucks ist allerdings, dass das Klebeband mit diesem Verfahren nicht durchgehend eingefärbt werden kann. Jedes Klischee verfügt über eine bestimmte Rapportlänge (Druckbreite bis zur Motivwiederholung). Das Problem: Im Bereich des Rapportansatzes – also vor jeder Motivwiederholung – verbleibt stets eine schmale druckfreie Fläche, sichtbar als wenige Millimeter breite Linie in Bandfarbe quer zur Laufrichtung des Klebebandes. Diese Naht, auch „Blitzer“ genannt, wiederholt sich bei jedem Rapportansatz (z. B. alle 20, 30 oder 50 cm) und fällt insbesondere bei dunklen Flächendrucken ins Auge.
Sind keine Rapportnähte erwünscht, kann anstelle eines Standardklischees auch ein sogenanntes Sleeve als Druckform eingesetzt werden. Die Verwendung ermöglicht einen vollflächigen Endlosdruck ohne störende Rapportnähte oder Unterbrechungen des Druckmotivs (endloser Bilddruck etc.). Mit einem Sleeve kann somit ein optimaler Negativdruck erzielt werden, ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Die Herstellungskosten liegen allerdings deutlich über denen klassischer Klischees.
Oberflächendruck oder Konterdruck?
Während Positiv- und Negativdruck unterschiedliche Möglichkeiten des Farbauftrags betreffen, kann hinsichtlich der Druckqualität zwischen einem Oberflächen- und einem Konterdruck gewählt werden.
Ein Oberflächendruck wird – wie der Name bereits vermuten lässt – oberseitig auf das Klebeband aufgetragen. Der Vorteil dieses Druckverfahrens liegt darin, dass bereits kleine Mengen an Klebebändern bedruckt werden können (1- und 2-farbig bedruckt ab 36 Rollen). Großes Manko ist allerdings die fehlende Abriebfestigkeit des maximal 4-farbigen Aufdrucks. Feine Darstellungen sind nur begrenzt möglich. Ferner drohen Farbabweichungen, wenn ein eingefärbtes Band (z. B. gelb) mit einem farbigen Oberflächendruck (z. B. blau) versehen werden soll (gelb + blau = grün). Hinzu kommt, dass die Rollen nicht immer kantengerade gewickelt werden. Insbesondere bei einem negativen Oberflächendruck kann Farbe so an den Rollenseiten verkleben und das Klebeband beim Abrollen einreißen lassen. Low Noise-Klebebänder können wiederum nur mit einem positiven Oberflächendruck versehen werden, drohen hierdurch jedoch lauter abzurollen. Für Oberflächendrucke empfiehlt sich daher stets die Verwendung von PVC-Klebebändern. Diese rollen auch mit Aufdruck leise ab.
Alternativ ist ein Konterdruck möglich. Bei dieser Technik wird die Trägerfolie unterseitig bedruckt und erst im Anschluss mit der Klebemasse beschichtet. Der Aufdruck wird so gewissermaßen in das Klebeband eingebettet, weshalb der Konterdruck oftmals auch als „Sandwichdruck“ bezeichnet wird. Vorteil: Der Druck ist absolut abriebfest. Darüber hinaus können Konterdrucke durch eine hervorragende Druckqualität und Farbwiedergabe überzeugen – selbst vielfarbige Drucke und Fotoprints sind möglich. Die Rollen werden kantengerade gewickelt und seitliche Farbkanten somit verhindert. Nachteilig ist allerdings, dass Konterdrucke erst bei größeren Abnahmemengen möglich sind: Die Mindestbestellmenge für bis zu 3-farbige Drucke liegt bei 360 Rollen, bei mehrfarbigem Druck bei 540 Rollen. Technisch bedingt ist ein Konterdruck bei PVC-Klebebändern nicht möglich.
Papierselbstklebeband und Nassklebeband
Papierselbstklebebänder können nur per Oberflächendruck bedruckt werden. Das bis zu 4-farbige Druckmotiv sollte möglichst schlicht ausfallen, da das Band nur eine geringe Farbaufnahme bietet. Als Bandfarben stehen weiß und braun zur Auswahl. Bei Nassklebebändern ist ein maximal 3-farbiger Farbauftrag möglich. Da filigrane Abbildungen beim Andrucken verlaufen würden, sollte auch hier ein möglichst einfach gehaltenes Druckmotiv gewählt werden. Negativdrucke sind hier prinzipiell möglich, wobei die „nahtlose“ Sleeve-Methode allerdings mit sehr hohen Produktionskosten verbunden ist.
Druckverfahren im Überblick
Druckverfahren | Beschreibung |
---|---|
Positivdruck | farbiger Motivdruck auf hellem Band |
Negativdruck | vollflächiger Farbdruck mit Aussparung des eigentlichen Motivs (Motiv in Bandfarbe) |
- mit Klischee | kein durchgehender Farbauftrag, Rapportnaht („Blitzer“) in Bandfarbe vor jeder Motivwiederholung |
- mit Sleeve | vollflächiger Endlosdruck ohne Rapportnähte („Blitzer“) |
Oberflächendruck | oberseitiger Druck auf das Klebeband (nicht abriebfest) |
Konterdruck | in das Klebeband eingebetteter Druck zwischen Trägerfolie und Klebemasse (abriebfest) |
Welche Daten werden benötigt?
Für die Erstellung eines Klischees bzw. Sleeves mit Ihrem Druckmotiv werden vektorisierte EPS-, CDR-, AI- oder PDF-Daten benötigt. Eingebundene Schriften sollten möglichst in Pfaden angelegt sein. Farbbezeichnungen sind gemäß der gängigen Farbsysteme Pantone, HKS oder RAL zu nennen. Alternativ kann auch ein farbverbindliches Muster zugesandt werden. Um eine originalgetreue Darstellung von Fotos und Grafiken zu gewährleisten, sind für Fotoprints hochauflösende Bilddaten (300 dpi) in den Formaten PDF, EPS oder JPEG erforderlich.
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