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5 verblüffende Fakten über Wellpappe

In unserer Serie „Verblüffende Fakten“ berichten wir Kurioses, Erstaunliches und Wissenswertes über Verpackungsmaterial. In dieser Ausgabe widmen wir uns der Wellpappe – von musikalisch packenden Klängen bis zum fahrzeugtauglichen Brückenbau. Heute: 5 verblüffende Fakten über Wellpappe.

1. Modischer Ursprung

Gewelltes Papier fand erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts urkundliche Erwähnung: 1856 meldeten die Briten Edward Charles Healey und Edward Ellis Allen ein Verfahren zur Riffelung von Papieren, Furnieren und Webstoffen zum Patent an. Sie beabsichtigten jedoch nicht die Fertigung von Packstoffen – die geriffelten Werkstoffe sollten als stabilisierende Einlage von Hüten und Koffern dienen. Der Schritt zur Verpackung erfolgte erst 25 Jahre später: Die Fertigung von Halskrausen und Rüschen mittels sogenannter Plissiermaschinen brachte den New Yorker Albert L. Jones auf die Idee, statt textiler Werkstoffe Papier durch die gefrästen Walzen zu führen. Das Ergebnis war ein geriffeltes Wellenpapier, welches sich aufgrund seiner Elastizität und Festigkeit ideal zum Einwickeln und Versenden von Flaschen, Phiolen und Glaslaternen eignete. Am 19. Dezember 1871 ließ Jones sein Verfahren zur „Verbesserung von Papier zu Verpackungszwecken“ patentieren. Er gilt somit als „Vater der Wellpappe“, wenngleich es sich hierbei noch nicht um Wellpappe im klassischen Sinne handelte.

2. Wellpappe rockt!

Vielleicht haben ja auch Sie schon einmal auf einem leeren Pappkarton getrommelt. Klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Tatsächlich ist Wellpappe im Instrumentenbau längst keine Unbekannte mehr: Gitarrenpionier Fender hat seiner von Rockstars wie Buddy Holly, Jimi Hendrix oder Eric Clapton gespielten Kult-E-Gitarre Stratocaster erst kürzlich ein Pendant aus Wellpappe spendiert. Doch auch zahlreiche andere Instrumente sind bereits aus Wellpappe erhältlich. Ganz neu ist das „Drumkit“, ein transportables Schlagzeug ganz aus Wellpappe.

3. Wohn(t)raum aus Wellpappe

Eltern kennen das Phänomen: Kaum ist der neue Kühlschrank ausgepackt, haben die Kinder den übergroßen Pappkarton bereits bezogen. Doch aus der kindlichen Fantasie ist längst Realität geworden: Mit dem „Wikkelhaus“ ist seit 2016 ein erstes Fertighaus aus Wellpappe erhältlich. Kostenpunkt etwa 70.000 Euro inklusive Küche und Bad. Hat sich der Traum vom Eigenheim erfüllt, geht es unweigerlich an die Einrichtung. Auch hier ist kein Verzicht auf Wellpappe erforderlich: Ob Tisch, Stuhl, Schrank oder Bett – Möbel aus Wellpappe liegen voll im Trend!

4. Wetterfest und festivalerprobt

Für wen der Schritt ins Eigenheim noch zu früh kommt, der kann es mit dem „Kartent“ zunächst eine Nummer kleiner versuchen. Das Zelt aus Wellpappe ist nicht nur eine interessante Alternative für Camper und Festivalbesucher, es beweist im Test auch, wie robust und wetterfest Wellpappe tatsächlich ist. Kleineren Wassermengen (z. B. Wasserbombe, Getränkedusche) trotzt das Pappzelt problemlos, selbst Regen hält es erstaunliche 5 Tage stand. Wer hätte das gedacht?

5. Erstaunlich belastbar

Das Prinzip der Welle als tragendes Element war in Form klassischer Rundbögen bereits in der Architektur der Antike hinlänglich bekannt. Auch Kartonagen erhalten durch die Welle eine erstaunliche hohe Stabilität. Doch wie belastbar ist Wellpappe wirklich? Hält sie auch tonnenschweren Lasten stand? Genau dieser Frage ging das Wissensmagazin Galileo nach und fertigte hierfür eine Brücke aus Wellpappe, welche anschließend einem Belastungstest unterzogen wurde. Das Ergebnis: Die Brücke erwies sich tatsächlich als fahrzeugtauglich und konnte sowohl mit Motorrad wie auch Pkw befahren werden. Den vollständigen Test sehen Sie im Video.


Ansprechpartner:in Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

Janina Ohrtmann
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